Kurzchronik des SV Heidberg - Falkenberg v. 1871 e.V.
In den selbständigen Dörfern Heidberg und Falkenberg und anderen umliegenden Ortschaften fanden sich unabhängig von Rang und Stand Leute zusammen, die Interesse am Schützenwesen, diesem wahren Männersport jener Zeit, bekundeten und den Schützenverein Heidberg-Falkenberg im Jahre 1871 gründeten. Hinrich Gefken ( Hauptmann ) und Wilhelm Wöltjen ( Leutnant ) aus Falkenberg waren die ersten genannten Vorsitzenden des neuen Vereins.
Leider können erst Protokolle ab dem Jahre 1881 nachgelesen werden, in dem aber erstmals 34 Mitglieder genannt wurden, die einen Jahresbeitrag von 3 Mark zu entrichten hatten.
1885 wurde auf der Jahreshauptversammlung beschlossen:
Zum Schützenfestball kann jeder Schütze eine Dame frei mitführen,
muß sich aber mit derselben an der Kasse anschreiben lassen.
Damenkarten werden nicht ausgegeben.
Eintritt: 1 Mark, Damen 30 Pfennige,
Nichttänzer zahlen 50 Pfennige.
Der Verein nahm in den folgenden Jahren eine für damalige Verhältnisse rasante Entwicklung. Die Schützen des Vereines reisten weit, um an Preis- und Pokalschießen teilzunehmen.
Der Ausdruck von den „ Heidbarger Wilddeeben“ machte schon damals die Runde.
Hinrich Haar aus Falkenberg folgte nach ständigen Wechseln in der Vorstandsschaft im Jahre 1901 auf den Posten des Hauptmanns und blieb dieses 28 Jahre. Er erwirtschaftete im Jahre 1924 mit 10.307.450 Mark den höchsten Jahresüberschuß in der Vereinsgeschichte.
Zu dieser Zeit gründeten die Hei-Fas mit den Nachbarvereinen den Wörpe-Wümme-Verband, traten dem Kreisverbund Osterholz-Blumenthal und dann auch dem Deutschen Schützenbund bei. Es erwies sich als wichtig, schon damals einen Sportlerpaß mit Stammvereinserklärung einzuführen.
Mit einem unvollendeten Protokoll endete das Vereinsleben im Jahre 1942.....
Die Wiedergründung des Vereins fand am 31. März 1950 statt und im selben Jahr konnte der Schützenkönig Hinrich Engelken nach 11-jähriger Amtszeit seine Königskette an den neuen König, Schützenhauptmann Karl Thomsen übergeben.
Der Verein war sehr schnell ein Anziehungspunkt der Jugend und gleichzeitig, neben Bremervörde, die sportliche Hochburg im Norden.
1952 und 1954 wurde die Bundesmeisterschaft des NWDSB mit dem Luftgewehr errungen. Schützen wie Hans Behrens, Fritz Struß, Hans-Albert Meyer und Diedrich Kück wurden zu Aushängeschildern des Vereins.
Immer wieder standen Mitglieder des Schützenvereins vor der Aufgabe, ihre Schießanlagen auf dem Pein’schen Gelände am Heidberg zu vergrößern und modernisieren. Es galt manchen finanziellen Engpaß zu überwinden und doch war und ist die Hei-Fa Sportanlage immer eine der größten und modernsten Anlagen der Umgebung.
Zum Ende der Sechziger Jahre erhielt der Verein ein völlig neues Bild: Die Damenabteilung wurde 1966 gegründet und verlieh dem Vereinsleben neuen Schwung. Als dann nach dem hundertjährigen Jubiläum viele Bürgerinnen und Bürger ihre Sympathie zum Schützenverein durch ihren Eintritt bekundeten und auch eine Pistolenabteilung gegründet werden konnte, näherte sich die Mitgliederzahl der 400er Grenze und wurde auch kurzzeitig überschritten.
Heiner Melloh, Manfred Meyer und Bernhard Meyerdierks waren die Namen der Zeit. Henry Flömer führte den Verein über einen langen Zeitraum. Werner Kothe erreichte mit seinen Jugendlichen Medaillenränge bei den Deutschen Meisterschaften. An die Erfolge von Silke Kück, Lutz Michaelis, Heinz Pape, Uwe Peters und Jörn Schneider denkt jeder gern zurück.
Mit der Jahrtausendwende begann für die Schießanlagen in Deutschland eine neue Zeitrechnung. Vereine und Veranstalter von Schießwettkämpfen nutzen immer mehr die Elektronik für die Auswertung von Schüssen. So bildeten auch die Heifas Rücklagen für den Bau einer solchen Anlage.
Im Jahre 2006 konnte nach großem Einsatz der Mitglieder und großzügiger Unterstützung durch Kommunen und Sportverbänden im bisherigen KK-Stand eine kombinierte Meyton-Elektronik-Anlage eingeweiht werden. Die Durchführung von sportlichen und traditionellen Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene ist der Lohn für eine Investition von immerhin 75000,- Euro.
Heute präsentiert der Verein seinen Mitgliedern und Gästen eine Sportanlage mit 16 kombinierten Luftgewehr- und Kleinkaliber-Ständen, die mit Elektronik betrieben werden. Außerdem stehen 11 weitere Luftgewehranlagen, 10 Sportpistolenstände, eine Biathlonanlage 10m und weiteren Möglichkeiten zum Schießen mit der Armbrust und dem Zimmerstutzen zur Verfügung.
Der Verein hat 240 Mitglieder, die sich wie folgt aufteilen:
Schüler bis 14 Jahre 5
Jugend 15-17 Jahre 11
Junioren 18-20 Jahre 4
Damen 21-45 Jahre 13
Altersdamen 46-55 Jahre 10
Seniorinnen über 55 Jahre 39
Schützen 21-45 Jahre 32
Altersschützen 46-55 Jahre 32
Senioren über 55 Jahre 94
240 Mitglieder
Zum aktuellen Zeitpunkt leiten folgende Schützenschwestern und Schützenbrüder den Verein:
André Bornemann (1. Vorsitzender) Rainer Kück (2. Vorsitzender) Elisabeth Eckardt (3. Vorsitzende)
Michael Kuttler (Schriftführer) Heike Schorsch (Kassenwartin )
André Wottke (Schießmeister) z.Zt. unbesetzt (Sportleiter)
Jutta Ramke (Damenleiterin) Harm Otten (Jugendleiter)
Der Verein pflegt sportliche und traditionelle Partnerschaften zum SV „ Greif“ Blumenthal in Mecklenburg -Vorpommern und zur Schützengesellschaft Zorge im Harz. Ebenso kümmert sich der Verein auf allen Ebenen des Schützenwesens und im Vereinsleben der Gemeinde Lilienthal um gute Kontakte.
Heidberg-Falkenberg, den 12-01.2014
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